Alice: Madness Returns: Wahnsinning gut oder zum verrückt werden schlecht?

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Der Wahnsinn wartet an jeder Ecke

Wieder einmal findet sich Alice Liddel im Wunderland wieder. Doch wo sind die von Carol beschriebenen üppigen Wiesen, im Wind wehenden Bäume? Wo die Kaninchen, die Käfer, die liebenswürdigen Kreaturen? Fort, weggeweht von Alices Wahnsinn. Denn das Wunderland existiert nur in ihrer Fantasie – und die wurde grausam verdreht, als Alice mit ansehen musste, wie ein Feuer das Haus ihrer Eltern verschlungen hat. Das Ergebnis ist, dass auch im Wunderland nichts mehr so ist, wie es vorher war. Die Freunde aus den Büchern sind nunmehr verrückte Schatten ihrer Selbst, aus der lebendigen Flora und Fauna wurde ein lebensbedrohliches Ökosystem. Im Vorgänger des Spiels, American McGees Alice, konntet ihr bereits einen Trip in das neue Wunderland wagen und Alice dabei helfen, ihren alten Zufluchtsort vor dem Untergang zu retten. Jetzt, elf Jahre später, ruft es erneut nach ihr – und damit auch nach euch.

Schon die Introsequenz, in der der Wahnsinn der Heldin mit Hilfe von vergilbten Papierfiguren dargestellt wird, hat es in sich und ist nichts für schwache Nerven. Bereits hier wird klar: Das Spiel ist nichts für Kinder, es richtet sich ganz klar an erwachsene Spieler. In Blut und Schleim aufgehende Hasenköpfe? Eklige Tentakel, die nach dem jungen Mädchen greifen? Angstschreie? Jep, das volle Programm. Alice: Madness Returns kommt schnell zur Sache und schafft es auch während des ganzen Spiels eine gewisse innere Anspannung aufrechtzuerhalten. Das ist nicht nur dem abgefahrenen Artstyle zu verdanken, sondern auch den verrückten Charakteren. Und das sind alte Bekannte, neu interpretiert: Der verrückte Hutmacher ist nun noch verrückter, der Zimmermann mörderischer. Nur die geheimnisvolle Grinsekatze ist so mysteriös wie immer. Seltsam ist es jedoch, dass ausgerechnet Alice selbst am blassesten dargestellt wird. Weder das Skript noch ihre Sprecherin vermitteln einen Hauch von Wahnsinn, so dass gerade die Hauptfigur eher eine Nebenrolle einnimmt. Irgendwie ironisch.

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