Red Dead Redemption 2: Test zum bombastischen Open-World-Epos

Und was machst du so in deiner Freizeit?

Die ausufernde Einzelspielerkampagne wird euch rund 70 Stunden kosten und besticht vor allem durch eine packend inszenierte Hollywood-Handlung, herausragend geschriebenen Dialogen sowie unverwechselbaren Charakteren, die das Abenteuer zu einem waschechten Western-Erlebnis werden lassen. Offensichtliche Anspielungen zu Filmen wie „The Hateful Eight“ oder „Die glorreichen Sieben“ liegen nahe und lassen eingefleischte Liebhaber des lockeren Colts sicherlich nicht nur einmal mit einem zufriedenen Schmunzeln zurück.

Die längste Zeit seid ihr mit eurem personalisierten Pferd unterwegs, das ihr möglichst hegen und pflegen solltet, da es durch einen möglichen virtuellen Tod für immer verloren ist. Deshalb solltet ihr mit besonderer Sorgfalt auf eure Stute beziehungsweise euren Hengst achten und stets für ein sauberes Fell und genügend Nahrung sorgen, sodass euch die geballte Pferdestärke zur Verfügung steht.

Aber nicht nur euer Vierbeiner möchte in Schuss gehalten werden, auch eure genutzten Waffen sollten hin und wieder einer öldurchtränkten Wartung unterzogen werden, um im Notfall mit höchster Effektivität zu funktionieren. Beim hiesigen Waffenhändler könnt ihr zudem Upgrades für eure Bleispucker kaufen, die unter anderem den Schaden erhöhen.

Abseits der wilden Ausritte findet ihr euch immer wieder in eurem Bandenlager ein, das sozusagen als Stütz- respektive Ausgangspunkt für großangelegte Missionen dient. Hier trefft ihr auf alle eure Bandenmitglieder, führt ein kurzes Gespräch mit ihnen oder nehmt individuelle Aufträge von ihnen an. Sobald ihr mit prallgefüllter Börse „nach Hause“ kommt, könnt ihr zudem eure Basis durch bare Münze oder Spenden aufwerten und somit beispielsweise für gesündere Nahrung, ausreichend Munition oder verbesserte Arzneimittel sorgen. Solche gemeinnützigen Aktionen steigern die allgemeine Stimmung aller anwesenden Bandenmitglieder, die dann ebenfalls motiviert sind, ihren Beitrag für das Gesamtwohl zu leisten.

Die typische Rockstar-Formel – reite nach „A“, nimm Auftrag an, reite nach „B“, führe Auftrag aus – wird zwar in Red Dead Redemption 2 wieder bis auf den letzten Tropfen ausgequetscht, aufgrund der innovativen sowie kreativen Umsetzung jedoch auf ein ungeahntes Niveau befördert. So werden beispielsweise eure „eintönigen“ Reisen mit dem Pferd durch tatsächlich interessante Gespräche aufgewertet, durch unvorhergesehene Ereignisse plötzlich unterbrochen oder aufgrund der beeindruckenden Gesamtkulisse zum visuell-akustischen Highlight, sodass grundsätzlich kaum Langeweile aufkommen dürfte. Ungeduldige können im späteren Verlauf trotzdem eine einseitige Schnellreisefunktion in eurem Lager freischalten, um zu einem bereits entdeckten markanten Ort transportiert zu werden.

Für das erfolgreiche Bewältigen einer Mission erhaltet ihr jedes Mal eine Bewertung eurer Leistung, die auf dem Erfüllen individueller Bedingungen fußt. So müsst ihr beispielsweise eine Mission in einer bestimmten Zeit absolvieren oder eine gewisse Anzahl an Widersachern mit Kopfschüssen erledigen, um eventuell eine Goldbewertung zu erhalten. Die gute Nachricht dabei ist, dass ihr sämtliche Missionen jederzeit erneut starten, intensiv üben und demnach irgendwann meistern könnt – die schlechte Nachricht ist, dass alle Bedingungen für eine Goldbewertung in einem einzigen Anlauf gemeistert werden müssen, sodass mehrere Anläufe mit Fokus auf unterschiedliche Kriterien hinfällig sind.

Wer sich dennoch von den alltäglichen Beschäftigungen eines Banditen eine wohlverdiente Ruhepause gönnen möchte, darf unter anderem seine biegsame Angel herauskramen, sich als ambitionierter Wildjäger beweisen oder sich im städtischen Theater kulturell berieseln lassen. Gerade das überarbeitete Jagen mitsamt des behutsamen Fährtenlesens sowie geschickten Köderauslegens macht enormen Spaß und sorgt für reichlich Abwechslung.

Selbstverständlich sind die klassischen Minispiele wie Domino, „Finger Filet“ oder Poker auch wieder mit von der Partie und sorgen für weitere Alternativen zum gemeinen Leben als Halunke.

Darüber hinaus lassen sich in der riesigen Spielwelt von Red Dead Redemption 2 zahllose Sammelgegenstände wie einzigartige Zigarettenbilder, ausgegrabene Dinosaurierknochen oder bunte Wandmalereien entdecken, was besonders detailverliebte Schatzsucher erfreuen dürfte. Wer wirklich jeden Stein im Spiel umgedreht haben will, sollte sehr viel Zeit einplanen.

Inhaltsverzeichnis

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38 Kommentare Added

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  1. Ash2X 260230 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 05.11.2018 - 11:54 Uhr

    Dank der Steuerung würde ich persönlich auf jeden Fall 5-10% abziehen…es ist so penetrant das es mir jede noch so schöne Spielstunde kaputt macht weil irgendwas genau deshalb wieder nicht funktoniert was es soll.Die überzogen langen Reitwege zu den Missionen,in den Missionen und dann auch noch zurück erledigen den Rest.

    Eigentlich ein tolles Spiel aber mit so unglaublich nervigen Macken das man sich fragt warum das beim testen überhaupt nicht aufgefallen zu sein scheint.

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  2. KeksDoseAXB 47815 XP Hooligan Bezwinger | 12.11.2018 - 11:31 Uhr

    Vielleicht bin ich ja wirklich ein Controllerakrobat, keine Ahnung, aber ich kann die Kritik an der Steuerung nicht nachvollziehen. Hab da echt keine Probleme. Das Spiel verlangt halt mal ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, bei dem was man tut und wenn ich mit gezogener Waffe auf einen NPC ziele, wenn ich ihn ansprechen will, dann muss ich mich auch nicht wundern, wenn er das nicht gut annimmt und gegebenenfalls auch zur Waffe greift. Für Bedienungsfehler das Game abstrafen…ja ja, so einfach kann man’s sich auch machen.

    Die einzigen Kritikpunkte, die ich habe, sind das Zeugen/Kopfgeldsystem, dass viel zu sensibel ist.
    Das Prügeleien immer mit dem Tod des Gegners enden. Warum kann der nicht einfach bewusstlos sein? Aber nein, man kriegt nach einer zünftigen Saloonrauferei erstmal eine Mordanklage. Das ist Mist!
    Die linearen Missionen, die so gut wie keine Eigeninitiative erlauben. Alles strikt nach vorgabe, für den letzten Deppen vorgekaut, damit man in den Missionen auch ja nicht mehr denken muss. Das hat.mich schon in GTA5 angekotzt und hier hat sich Rockstar null l weiterentwickelt.

    Ansonsten ist alles nur fantastisch in dem Spiel…auch die Steuerung!!! Jedenfalls für mich.?

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