Sea of Stars: Test zum RPG im 16-Bit-Look

Darum geht es in Sea of Stars

In Sea of Stars wählt ihr vor dem Beginn der Handlung zwischen zwei Protagonisten: Zale und Valere. Für wen der beiden ihr euch entscheidet – einen Einfluss auf die Handlung hat es nicht.

Beide Charaktere begleiten euch über die Spielzeit von knapp 30 Stunden und im Prinzip wählt ihr nur, wer die Gruppe anführt. Das ist aber mehr als nur eine Geschlechtswahl: Während Zale ein Sonnenbändiger ist, macht Valere sich die Kraft des Mondes zunutze.

Die Handlung beginnt damit, dass Zale, Valere und ihr gemeinsamer Freund Garl als Kinder in eine eigentlich für sie verschlossene Höhle gelangen wollen, um sich dem Direktor Moraine zu beweisen. Ihr erhofftes Ziel ist es, dass er sie unter ihre Fittiche und zu Kriegern der Sonnenwende ausbildet.

Dabei geht einiges schief, denn sie haben nicht damit gerechnet, von Monstern überfallen zu werden. Garl verliert ein Auge und letztlich müssen die Kinder gerettet werden. Trotz des fehlgeschlagenen Versuchs nimmt sie der Direktor tatsächlich auf und trainiert Zale und Valere. Als normalsterblicher Mensch darf Garl die Ausbildung nicht miterleben und muss für mehrere Jahre auf seine besten Freunde warten – und darf sie während dieser Zeit auch nicht wiedersehen.

Zale und Valere trainieren täglich für mehrere Jahre, bis sie schließlich ihre erste eigene Mission erhalten und sich endlich auf den Weg machen, um ihr eigenes Abenteuer zu erleben. Während ihrer Reise besuchen sie verschiedene Orte der Welt, lernen gute und böse Menschen kennen, helfen den Leuten während ihrer Durchreise und kommen ihrem Ziel immer näher, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Wer gerne liest, wird bei Sea of Stars seine Freude haben. Die Geschichte wird durch Dialoge erzählt, die nicht vertont sind und die sich sporadisch strecken können. Dabei sind die Konversationen auf einem soliden Niveau, mit gelegentlichen Momenten, in denen man vor Fremdscham nur die Stirn runzeln kann.

Das Spiel versprüht einen Retro-Charme, der äußerst nostalgisch wirkt, allerdings weniger einem klassischen, japanischen Rollenspiel gleicht. Dafür fühlt es sich zu „westlich“ an. Zu einem Abbruch des Spielspaßes führt dies jedoch bei Weitem nicht! Doch wer erwartet, eine fesselnde und spannende Geschichte zu erleben, sollte seine Erwartungen ein wenig herunterschrauben.

Die Handlung ist mitunter der vermutlich schwächste Aspekt des Spiels, da sie zu keiner Sekunde wirklich stark begeistern kann. Sie ist charmant und bietet interessante Ideen, doch zu Freudensprüngen führt sie nicht.

In Anbetracht des Spiels ist dies aber zu verkraften, denn Sea of Stars hat viel mehr zu bieten. Doch dazu gleich mehr.

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