Sea of Stars: Test zum RPG im 16-Bit-Look

Fazit

In die Welt von Sea of Stars einzutauchen, benötigt zu Beginn seine Zeit. Die Tutorial-Sektion ist recht lang und zieht sich ordentlich. Habt ihr dies aber erst einmal hinter euch, erwartet euch ein wunderbares RPG der alten Manier im 16-Bit-Look.

Die Handlung ist charmant, ihr mangelt es allerdings an spannenden Höhepunkten. Das ist nicht weiter schlimm, denn durch liebenswerte Charaktere, der spürbaren Liebe zum Detail und klugen Ideen wird euer Spielspaß auf einem hohen Niveau sein und ihr werdet bei einer Laufzeit von knapp 30 Stunden kaum Langeweile verspüren.

Insbesondere Zale, Valere und Garl werdet ihr schnell in euer Herz schließen und mit ihnen mitfiebern.

Die Story fühlt sich stellenweise so an, als wäre sie wie eine TV-Serie aufgebaut. Die Helden reisen von einem Ort zum nächsten, helfen den Bewohnern und ziehen weiter. All das wird durch einen roten Faden verbunden. So trifft die Truppe auf eine Stadt voller Maulwürfe, von denen einer abtrünnig geworden ist und aus Spaß Unruhe stiftet. Oder auf eine Piratenbande, die sich ein neues Schiff kaufen will und dafür von euch einen mysteriösen Gegenstand will.

Das Kampfsystem ist ebenso interessant gestaltet und Aufmerksamkeit ist der Schlüssel zum Sieg. Es gilt, die starken Zauber mit normalen Angriffen zu kombinieren, damit einem im falschen Moment nicht die MP ausgehen und man in der Klemme steckt. Die Timing-Mechanik hat Vor- und Nachteile. Sie macht die Kämpfe interaktiver, man muss wachsam bleiben und nicht nur warten, bis die Gegner oder man selbst den Angriff vollführt hat.

Durch Bonusschaden wird man sogar belohnt. Sprich, das Spiel belohnt euch für eure Aufmerksamkeit. Aber: Es macht das Ganze allerdings anstrengender und weniger entspannend. Glücklicherweise besteht durch Relikte die Möglichkeit, diese Mechanik bestmöglich zu ignorieren, wenn man eine ruhige Kugel schieben möchte.

Generell sind die Relikte eine willkommene Ergänzung für jene, denen der Schwierigkeitsgrad zu hoch ist.

Die Welt an sich hat neben der Haupthandlung einiges zu bieten. Mit schön gestalteten Schauplätzen, kleineren Minispielen und interessanten Nebenfiguren gibt es reichlich Abwechslung. Das Spiel belohnt euch für die Erkundung und hält einige Überraschungen für euch bereit.

Empfehlen lässt sich Sea of Stars für alle, die 16-Bit-RPGs lieben – aber auch für jene, die einen guten Einstieg darin finden möchten. Abgesehen vom trägen Einstieg und der seichten Story überzeugt das Spiel auf vielen Ebenen.

Sea of Stars ist nicht nur eine Hommage an vergangene Rollenspiele, es ist eine Liebeserklärung.

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