Sea of Stars: Test zum RPG im 16-Bit-Look

Sinnvolle Ergänzungen

Viele Dinge, die an alten RPGs gestört haben, wurden hier auf sinnvolle Weise entfernt. Ein Beispiel: Kennt ihr das, wenn die Gruppenmitglieder, die im Kampf gestorben sind und zum Ende noch tot waren, keine Erfahrungspunkte gesammelt haben? Oder dass die Mitglieder, die im Kampf gar nicht erst beteiligt waren, auch keine EP sammeln? Das hat das Aufleveln des Teams erschwert und war keine kluge Spielmechanik, sondern größtenteils einfach nur nervig.

Sea of Stars löst das Problem damit, dass es nicht die Charaktere sind, die Erfahrung sammeln, sondern das Team an sich. Das bedeutet, dass alle EP sammeln – ob sie am Kampf beteiligt waren oder nicht. Dementsprechend steigen alle zur selben Zeit im Level auf und das Team als Ganzes bleibt konsistent auf demselben Niveau.

Diese Idee ist hervorragend und sorgt für weniger mühselige Situationen. So müsst ihr nicht sinnlos grinden oder zwanghaft Charaktere wiederbeleben.

Apropos Wiederbeleben: Stirbt ein Mitglied, müsst ihr es nicht mit einer Phönixfeder oder einem anderen Verbrauchsgegenstand wieder zum Leben erwecken. Verliert jemand alle LP, gilt er als ausgeknockt und es schweben Sterne über seinem Kopf. Mit jeder Runde verschwindet ein Stern und sobald keine mehr übrig sind, steht die Person wieder mit 50 % der LP auf. Je öfter ein Charakter im selben Kampf zu Boden geht, desto mehr K.-o-Sterne gibt es.

Nach jedem Gefecht seht ihr, wie viele Erfahrungspunkte ihr noch benötigt, um ein Level aufzusteigen. Dabei steigen eure Werte: LP, MP, Angriff, Verteidigung, Magischer-Angriff und Magische-Verteidigung. Zusätzlich dürft ihr noch ein Attribut wählen, welches einen zusätzlichen Bonus erhalten soll. So könnt ihr beispielsweise auswählen, noch weitere 8 Lebenspunkte dazu zu erhalten.

Zugänglichkeit für alle

Ist euch das Spiel zu schwer oder ihr strebt nach einem entspannten Durchgang, lässt sich der Schwierigkeitsgrad durch Relikte anpassen. Diese findet ihr in Truhen oder kauft sie in Shops. Jedes Relikt hat seine eigene Wirkungsweise und einen eigenen Aspekt, den es anpasst.

So gibt es ein Relikt, das euch nach jedem Kampf heilt und eure maximalen LP verdoppelt. Oder es gibt ein Relikt, welches den erlittenen Schaden um 30% reduziert. Sogar der erhaltene Betrag beim Verkaufen von Gegenständen lässt sich erhöhen.

Es lässt sich schnell erkennen, worauf die Entwickler abzielen: Sea of Stars soll von jedem gespielt werden können, ungeachtet der eigenen Fähigkeiten.

Durch die kreative Integration in Form von Relikten gelingt dies nicht nur fantastisch, sondern macht durch den Sammelaspekt noch Spaß. Für eingefleischte RPG-Fans wird Sea of Stars ein Klacks sein und sie werden keines der Relikte aktivieren müssen, aber: Solche Zugänglichkeitsoptionen darf es gerne öfter geben. Sie machen Videospiele für die Menschen zugänglich, die gerne spielen würden, es sich aber nicht zutrauen.

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