Die Bestie aus dem Schatten
Ein absolutes Highlight von Shadow of the Tomb Raider stellt zweifelsohne die vernarrte, teils uneinsichtige und „besessene“ Protagonistin selbst dar, die sich durch ihr uneingeschränktes Bedürfnis nach „Erlösung“ und „Tugend“ zunehmend zum zwiespältigen Charakter entwickelt. Einerseits erlebt ihr mit ihr einen wahnsinnigen Trip voll aufregender Abenteuer, andererseits werdet ihr euch aufgrund moralisch verwerflicher Entscheidungen nicht bedingungslos mit ihr anfreunden können. Laras Zwang nach erbarmungsloser Rechtschaffenheit ohne jeglicher Selbstreflektion steht ihr demzufolge nicht nur einmal im Wege und hinterlässt dementsprechend sichtbare Flecken auf der heroischen weißen Weste.
Vielmehr gleicht Lara mit zunehmender Spielzeit einem kaltblütigen Raubtier, welches ohne Vorwarnung aus dem Schatten heraus unbarmherzig und effektiv zuschlägt. So schleicht ihr oftmals lautlos um eure „Beute“ herum, bis der perfekte Zeitpunkt zum heimlichen „Reißen“ gekommen ist – somit müsst ihr von der „niedlichen“ und „verletzlichen“ Lara, wie es noch in den Vorgänger größtenteils der Fall war, Abschied nehmen.
Die intensiv inszenierte Handlung ist zwar mit emotionalen Höhepunkten gespickt, von denen einige sogar mit unvorhersehbaren Wendungen überraschen, dennoch erfindet Shadow of the Tomb Raider das Storytelling-Rad wahrlich nicht neu. Böse Zungen könnten behaupten, dass man eigentlich bereits im Vorfeld genau weiß, was man mit dem aktuellen Ableger bekommt – und das ist letzten Endes gekonnt hohe Qualität, wie sie eben schon in den beiden Vorgängern vorzufinden war.
Inhaltsverzeichnis
ich freu mich auch wie bolle drauf, aber da ich momentan zuviel habe, wird es sich hinten mit anstellen müssen
Gutes Spiel aber von der Story zu kurz und uninteressante Nebenmissionen.
Ach Lara, sobald du vom Preis unter 30€ fällst sehen wir uns wieder! Alte Liebe rostet nicht