Embracer Group: Umstrukturierung und Entlassungen

Übersicht
Image: Embracer

Der CEO der Embracer Group, Lars Wingefors, äußert sich in einem offenen Brief zu der bevorstehenden Umstrukturierung.

Die Embracer Group ist kein unbeschriebenes Blatt in der Videospielbranche. Gerade durch massive Studio-Käufe wurden immer mehr Spieler auf die Gruppierung aufmerksam, da große Studios wie Eidos, Crystal Dynamics oder andere namhafte Videospielhersteller mittlerweile zu dem Repertoire der in Schweden ansässigen Gruppe gehört.

Das extreme Wachstum hat natürlich seinen Vorteil, damit gehörten sie in kürzester Zeit zu den „Big Playern“ am Spielemarkt. Nun meldete jedoch die Embracer Group, durch ein Umstrukturierungsprogramm wirtschaftlich wieder auf einen grünen Zweig kommen zu wollen. Das Ziel dieser Aktion ist es, den Schuldenberg von circa 1,35 Milliarden Euro loszuwerden.

Die letzten Käufe der Gruppe haben wirtschaftlich ihre Spuren hinterlassen, gerade Marken wie Tomb Raider sind hoch dotiert und haben sich so einiges kosten lassen. In einem Brief wendet sich der CEO Lars Wingefors an die Öffentlichkeit zu der aktuellen Situation, um hier aufzuzeigen, wie sich die Embracer Group die eigene Zukunft vorstellt.

Für die Planung bis März 2024 wird man verschiedenste Schwerpunkte fokussieren. Wingefors schreibt von Punkten wie Kosteneinsparung, Effizienzsteigerung oder Konsolidierung. Den ersten Schritt hat die Gruppe bereits geplant, um eine erste finanzielle Entlastung zu garantieren.

In seinem Brief spricht er von einem Personalbestand von 17.000 Mitarbeitern, der nach Ende des Jahres nicht entlassen wird.

„Es ist schmerzhaft zu sehen, wie talentierte Teammitglieder das Unternehmen verlassen. Unsere Mitarbeiter sind das, was die Substanz von Embracer ausmacht. Ich verstehe und respektiere, dass viele von ihnen sich Sorgen um ihre eigene Position machen werden und ich nicht alle Antworten auf alle Fragen habe. Ich möchte klarstellen, dass die Entscheidungen über dieses Programm nicht leichtfertig getroffen wurden.“

Neben den Personalkosten geht man allerdings den eigenen Studiokatalog an. Durch Analysen will sich die Gruppe so mehr auf eigene Projekte konzentrieren können, da weniger relevante Projekte gestoppt werden. Fest steht, dass die Schweden auf jeden Fall sich ihre Marken ansehen werden, um zu entscheiden, welches Studio sowie welches Spielprojekt gestoppt oder gar verkauft wird.

„Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die Schließung oder Veräußerung einiger Studios sowie die Beendigung oder Pausierung einiger laufender Spieleentwicklungsprojekte. Dazu gehören geringere Ausgaben für Nicht-Entwicklungskosten wie Gemeinkosten und andere Betriebsausgaben. Wir werden die Veröffentlichung durch Dritte reduzieren, uns stärker auf internes geistiges Eigentum konzentrieren und die externe Finanzierung von Spielen mit großem Budget erhöhen.“

Sorge um die großen aktuellen Projekte wie Payday 3 oder Alone in the Dark, braucht man sich allerdings nicht zu machen. Die Titel sind nahezu fertig, dazu befinden sie sich bereits auf dem Weg in den Handel. Lars Wingefors ist von deren Erfolg überzeugt, natürlich erhofft sich eine finanzielle Entlastung durch die Titel.

„Ich bin stolz auf das, was wir in den letzten Jahren aufgebaut haben, und wir sollten anerkennen, dass wir auf ein solides Jahr mit vielen erstaunlichen Veröffentlichungen wie Remnant 2, Warhammer 40.000 Space Marine 2, Payday 3, Hot Wheels Unleashed 2: Turbocharged, Arizona Sunshine 2, Alone in the Dark, Homeworld 3 und vielen, vielen anderen zusteuern. Unser Geschäftsjahr begann mit einem unserer bisher größten Erfolge, Dead Island 2, der die ohnehin schon hohen Erwartungen unseres Managements übertraf.“

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38 Kommentare Added

Mitdiskutieren
  1. xRISCHIx 0 XP Neuling | 16.06.2023 - 12:08 Uhr

    17.000 Mitarbeitern zu entlassen ist schon eine Menge, hoffe sie bekommen in anderen Studios unter.
    War aber nur eine Frage der Zeit bis sie umstrukturieren, immerhin haben sie einiges aufgekauft in den letzten Jahren.

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    • Mass1vePlay 57765 XP Nachwuchsadmin 8+ | 16.06.2023 - 12:23 Uhr

      Embracer hat momentan ungefähr 17.000 Mitarbeiter insgesamt. Ich denke ein paar Leute werden die schon noch brauchen. 😛

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  2. shdw 909 66215 XP Romper Domper Stomper | 16.06.2023 - 12:11 Uhr

    Meine Aktien sind gut 65 % im Minus. Die muss ich lange halten, fürchte ich.

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      • Thor21 173105 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 2 | 16.06.2023 - 12:35 Uhr

        Aber nur wenn sie die Kurve auch kriegen.

        Das Management entwickelt keine Spiele. Man kann auch kaputt sparen.

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        • bennymiles1989 40039 XP Hooligan Krauler | 16.06.2023 - 13:26 Uhr

          Andererseits stehen die großen Titel aber auch erst noch in den Startlöchern.
          Allein bei Crystal dynamics sind 2 AAA in der mache. Ich sehe da aufjedenfall noch einiges an Potential.

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          • Thor21 173105 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 2 | 16.06.2023 - 13:43 Uhr

            „ein solides Jahr mit vielen erstaunlichen Veröffentlichungen wie Remnant 2, Warhammer 40.000 Space Marine 2, Payday 3, Hot Wheels Unleashed 2: Turbocharged, Arizona Sunshine 2, Alone in the Dark, Homeworld 3 und vielen, vielen anderen zusteuern…“

            Ob das die grossen Verkaufshits werden? Was davon hat das Zeug zum Bestseller?

            Also ich weiss nicht so Recht. Wir reden hier immerhin von 17.000 Beschäftigten die bezahlt werden müssen.

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            • AnCaptain4u 105490 XP Hardcore User | 16.06.2023 - 14:22 Uhr

              Darum will man ja jetzt alles auf eine Karte setzen und die heißt: Herr der Ringe

              Aber das dauert erstmal bis da die Spiele zu kommen

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              • Mysterio 22705 XP Nasenbohrer Level 2 | 16.06.2023 - 16:54 Uhr

                Ich habe Gollum noch nicht gespielt, aber man liest ja viel negatives… ist das auch von Embracer?

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                • Robilein 966365 XP Xboxdynasty All Star Onyx | 16.06.2023 - 16:58 Uhr

                  Und wie das von Embracer ist. Die planen noch viele weitere Lord of the Rings Spiele ein.

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  3. Master99 68120 XP Romper Domper Stomper | 16.06.2023 - 12:11 Uhr

    Das es mit embracer bergab geht war wir schon immer klar.
    Keine Ahnung von der gaming branche haben aber alles blind zusammen kaufen. 🤦

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    • Thor21 173105 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 2 | 16.06.2023 - 13:49 Uhr

      Da war ich auch Skeptisch. Kaufen, kaufen, kaufen und wo sind die dicken Einnahmen?

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  4. Mass1vePlay 57765 XP Nachwuchsadmin 8+ | 16.06.2023 - 12:12 Uhr

    Ist schon eine harte Entscheidung unter Berücksichtigung der großen Einkäufe in den letzten Jahren. Das ist sicher auch dem geschuldet das man sich vor allem immer größere Pakete eingekauft hat, die dann vielleicht auch Marken und/oder Studios enthielten, die nicht das primäre Ziel der Akquise waren. Die will man vielleicht nun los werden.

    Man weiß ja nicht wie viele Entlassungen es nun tatsächlich geben wird, aber da das Personal immer so ziemlich die größte Kostenposition ist, werden wohl einige Leute zittern müssen.

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  5. EdgarAllanFloh 87600 XP Untouchable Star 4 | 16.06.2023 - 12:33 Uhr

    Wer viel wächst, kann aufgrund von Doppelstrukturen auch viel einsparen. Dadurch wird dann aber wieder neues Geld frei für die vorangetriebenen Projekte. Ein „natürlicher“ Prozess in der Wirtschaft.

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    • Thor21 173105 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 2 | 16.06.2023 - 12:54 Uhr

      Der auch nach hinten losgehen kann.

      Du kannst Tombraider und co. nicht einfach jeden in die Hände geben. Ich hoffe sie bekommen die Kurve noch!

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      • EdgarAllanFloh 87600 XP Untouchable Star 4 | 16.06.2023 - 13:11 Uhr

        Da geht es nicht immer nur um Spielemarken, sondern vor allem um Verwaltungskosten.

        Braucht das übernommene Studio noch drei Buchhalter oder tut es auch einer, der beim Mutterkonzern arbeitet, wo die Prozesse besser optimiert sind? Wie sieht es aus mit Marketing, IT-Support, Steuerabteilung, Controlling,… Das sind alles ganz gut bezahlte Jobs in Unternehmen, die man in dem vorigen Ausmaß nicht mehr braucht.

        Dann gibt es drei Wege. Sozial verträglich, sodass bei Weggang oder Verrentung nicht nachbesetzt wird oder mit hoher Abfindung kündigen, was auch sehr sozial verträglich sein kann oder auf dem weniger sozialen Weg.

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  6. xRISCHIx 0 XP Neuling | 16.06.2023 - 12:56 Uhr

    Okay shit, voll verlesen und Kommentar gelöscht^^ Bin trotzdem auf die Umstrukturierung gespannt und ob MS vielleicht was abkauft.

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  7. Robilein 966365 XP Xboxdynasty All Star Onyx | 16.06.2023 - 13:10 Uhr

    Sowas finde ich immer sehr schade. War zu den Corona-Zeiten selber 8 Monate in Kurzarbeit. Ohne Arbeit ist es einfach kacke. Da tun mir die Mitarbeiter echt leid.

    Die Embraer Group hat pausenlos einfach nur eingekauft und jetzt werden Mitarbeiter dafür entlassen, echt eine miese Nummer. Die Embracer Group hätte ja vorher schon alles wirtschaftlich übernehmen können statt pausenlos einzukaufen.

    Das gute ist aber das es der Spielebranche aktuell sehr gut geht. Da werden die Mitarbeiter sicherlich Arbeitsplätze finden.

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    • Duranir 47090 XP Hooligan Treter | 16.06.2023 - 14:27 Uhr

      „Ohne Arbeit ist es einfach kacke“
      Wem sagst du das…
      Es ist ja nicht nur das Geld. Wenn die ihre Arbeit mit Leidenschaft nachgehen, dann ist das ein herber Schlag.

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    • Mysterio 22705 XP Nasenbohrer Level 2 | 17.06.2023 - 00:55 Uhr

      Auch ich musste den Gürtel enger schnallen, als mein Betrieb in Kurzarbeit ging. Das tut mir natürlich leid für die Mitarbeiter. Ich nahm bisher an, das die Embracer Group ein Schwedisches Immitat von Tencent wäre

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  8. FaMe 126425 XP Man-at-Arms Gold | 16.06.2023 - 13:54 Uhr

    Da haben die sich wohl doch übernommen. Hatte ich schon befürchtet

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    • Thor21 173105 XP P3P3 L3 P3W P3W Shot 2 | 16.06.2023 - 18:02 Uhr

      Das ist es ja gerade. Die haben einfach wie die Weltmeister Marlen zusammengekauft und meinten wohl das alleine würde reichen?

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