Der Streaming-Dienst Twitch benachrichtigte letzte Woche die auf der Plattform vertretenen Streamer per E-Mail darüber, dass diverse Urheberrechtsansprüche seitens der Musikindustrie bei dem Unternehmen eingegangen seien. Dabei handele es sich um über 1.000 Einzelansprüche von Musikverlegern. Zudem gehe man davon aus, dass weitere folgen werden.
Alle Ansprüche bezögen sich auf archivierte Video-on-Demand-Inhalte (Stream-Wiederholungen, Clips) und beträfen hauptsächlich Streamer die während ihren Streams Musik im Hintergrund laufen ließen.
„Basierend auf der Anzahl der Ansprüche glauben wir, dass diese Rechteinhaber automatisierte Tools verwendet haben, um urheberrechtlich geschützte Musik in den VODs und Clips der Content-Creator zu scannen und zu identifizieren, was bedeutet, dass sie wahrscheinlich weitere Benachrichtigungen senden werden.“
Besonders enttäuscht zeigte sich Twitch darüber, dass sich die Musikverlagsbranche dazu entschieden habe Takedown-Ansprüche zu erheben, obwohl man sich bereits bereit gezeigt habe, gemeinsam über mögliche Lösungen des Problems zu sprechen.
Trotz der jetzt eingeleiteten Schritte wolle man diese Gespräche weiterhin aufrechterhalten und eine Lösung finden die sowohl für Content-Creator als auch Rechteinhaber funktionieren könnte, heißt es in der E-Mail.
Wenn ich einen Medienzweig überhaupt nicht mag ist es diese Musikindustrie. Kein anderer Bereich versucht seit 20 Jahren die Digitalisierung von Musik mit den allerletzten Mitteln zu erschweren oder zu blockieren. Urheberrecht hin oder her, ich hasse sie einfach.
Allen voran die GEMA, aber sie arbeiten ja nur im Interesse der Musiker „Ironie aus“.
Um des Teufels Advokat zu spielen: kein anderes Medium wird so selbstverständlich benutzt und genutzt wie Musik. In einer Sekunde kann sich jeder jeden beliebigen Song jedes Künstlers anhören, ohne dafür direkt zu bezahlen. Und Streamer lassen sie auch wie selbstverständlich im Hintergrund laufen, während sie indirekt damit Geld verdienen. Das ist nicht allzu fair und man kann hier die Schritte nachvollziehen, oder? Noch dazu besteht generell die Gefahr, dass Musik als Produkt für den Konsumenten quasi wertlos erscheint, weil er oft nicht dafür zahlen muss.
Ich bin auch kein Fan dieser Industrie, die vor allem gerne ihre Künstler ausbluten lässt um sich selbst zu bereichern, aber es gibt wie immer zwei Seiten der Medaille.
naja, als privatperson stört mich dieser langjährige generalverdacht als potentieller pirat der music oder filmindustrie schon. im endeffekt gibts nur noch netflix und spotify. soll sich die industrie mit denen herumschlagen und verträge verhandeln. ich als konsument will nicht illegales machen und von dem urheberrechtszeug verschont werden, das gilt auch passiv für die abschreckungsklagen wie in diesem artikel. pech haben halt die kleinen kreativen künstler.
Dieser Verein der sich GEMA nennt geht sogar gegen Musiker vor, die ihre Musik ausdrücklich KOSTENLOS anbieten wollen. Was soll das? Die GEMA schützt Künstler vor sich selber. 😜
Natürlich stimme ich Dir da mit den zwei Seiten der Medaille zu. Mir geht es auch nicht um das selbstverständliche Bedienen am Gut des Künstlers.
Mir geht es vielmehr darum dass die Verwertergesellschaften den immer stärkeren Abfall der Qualität Ihrer Industrie durch extrem fragwürdige Maßnahmen kaschieren.
Die Musikbranche bekommt dadurch ja eine riesen Entschädigung.. Kapitalistisch betrachtet nur sinnvoll
Dann müssten aber andere Leute, die über andere Streaming Plattformen einen „relive“ zur Verfügung stellen, auch dafür zahlen.
Ich meine, das man die Musik bei den Streamern auch als eine Art Werbung sehen kann.
Naja, die Musikindustrie halt.
Da habebn doch deswegen schon vor Monaten Streamer ihr Archiv gelöscht weil vereinzelt schon welche hops genommen wurden. Ich würde, um zu trollen, nach dem neuen Urhebergesetz immer Musik laufen lassen genau 14 Sekunden und dann der nächste Track. So könnte man die schön trollen diese Abzocker. 🙂
Bringt halt im Falle von Twitch nix weil die nach amerikanischem Recht handeln müssen. Die Digital Millennium Copyright Act (DMCA) verteilt die Strikes in dem Fall
DMCA oder Europäische Ureberrechtsreform, Pest oder Cholera? Wenigstens sind uns 14,9 Sekunden geblieben 😶
Die Streamer löschen doch schon seit 2 Monaten ihren alten content…ich würde es als Werbung sehen…die Interpreten u Musikstücke werden ja meist auch gekennzeichnet, also hervorgehoben…
Amazon soll mit den Labels einen Deal aushandeln, dass die Streamer für die Nutzung der Stücke eine Lizenzgebühr bezahlen und die entsprechenden Tools entwickeln, die eine Abrechnung ermöglichen, und die Sache ist erledigt. Wird bei TV und Film nicht anders gemacht. Warum soll es für Streamer Sonderregelungen geben?
Wer dann keinen Bock hat zu bezahlen, lässt es eben und nutzt lizenzfreie Musik, die dann keine Sau kennt.
P.S
Das es durchaus zu Problemen mit der Musik in den Spielen selbst kommt, ist mir auch klar.
Manche spiele Bieten einen Streamer Modus in den Games an. Manche auch nicht. Bei großen Titeln von EA zb kann man immer von DMCA Musik ausgehen zb.
Das Problem sind ja die VODs. Live Strikes gab es bis jetzt ja nicht.
Die Musik Industrie ist in dem Punkt noch wie Nintendo. Die verstehen nicht das so etwas indirekt Werbung für ihre Künstler bzw Spiele ist. 🤷
Ich bin mal gespannt, ob Twitch irgendwann einknickt und wie Youtube, FB & Co etwas aushandelt oder wie momentan eigentlich nichts unternimmt.
Hat den keiner von denen AmazonMusikPrimeUnlimited in der Kindel Edition?😅😅