Twitch: CS:GO-Glücksspielsponsoren ab sofort verboten

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Das Streamen in Zusammenhang mit Glücksspielseiten, die Counter Strike: Global Offensive-Gegenstände anbieten, ist ab sofort verboten.

Der beliebte Team-Shooter Counter Strike: Global Offensive (kurz CS:GO) ist eines der erfolgreichsten Spiele auf der Streamingplattform Twitch, welche 2014 von Amazon für 970 Millionen Dollar gekauft wurde.

In Zukunft werden es eine beachtliche Anzahl von Streamern, die CS:GO als ihr Hauptspiel spielen, allerdings finanziell schwieriger haben.

Der Streaming-Dienst aktualisierte seine Regeln in der letzten Zeit des Öfteren, um gerade auch dem allgemeinen Glücksspiel auf der Plattform Einhalt gebieten zu können. Doch neben den regulären Casino-Anbietern, diebspw.  Slotmaschinen anbieten, richten sich die neuen Regelungen explizit an Seiten, die Glücksspiel mit CS:GO Gegenständen ermöglichen.

Zur Erklärung: In CS:GO habt ihr die Möglichkeit, Skins für eure Waffen zu erhalten. Diese könnt ihr regulär auf zwei verschiedenen Wegen bekommen: Zum einen habt ihr mit etwas Glück nach einer gespielten Runde einen Skin, oder alternativ eine verschlossene Kiste. Diese könnt ihr mit einem Schlüssel öffnen, der circa 2,50 EUR kostet. Mit dem Öffnen dieser bekommt ihr eine Chance, einen besonders wertvollen Gegenstand zu gewinnen. Der kann dann zum Beispiel auf dem Marktplatz von Steam verkauft werden, den Ertrag erhaltet ihr in Euro als Guthaben auf euren Steam-Account.

Valve bietet zum Handel dieser Gegenstände einen geschlossenen Markt an, der es euch ausschließlich ermöglicht, das gewonnene Item gegen Steamguthaben zu veräußern.

Zum anderen habt ihr die Option, diesen Gegenstand an einen Onlinedienst zu verkaufen, der euch in bare Münze auszahlt. Doch diese Seiten bieten euch ebenfalls an, dass ihr Kisten plus die benötigten Schlüssel direkt dort kaufen könnt. Die Items werden dann von dem jeweiligen Anbieter ausgelost.

Solche Anbieter häuften sich mit zunehmender Zeit und große Streamer wie Montana Black sind große Fans dieses Formats. In seinen Streams verbrennt der Streamer so mehrere tausend Euro an einem Abend, um ein begehrtes Item zu erhalten. Ebenso werden Profi-CS:GO Teams mittlerweile durch diese Portale gesponsort.

Valve unterstützt diese Seiten in keiner Form, weder den Handel mit diesen noch die Bewerbung der jeweiligen Angebote. Items erreichen zum Teil einen realen Marktwert von über 2000 EUR, den Nutzer auch bewusst für das gewünschte Dekor ausgeben. Solch ein sogenanntes Gambling-Portal setzt dabei auf bekannte Glücksspiel-Prozeduren. Von schnellen Umsätzen, über Sonderspiele bis hin zu kostenlosen Kisten ist alles dabei, um den geneigten Spieler anzufixen.

Für Streamer ist dieses Geschäft ebenso lukrativ, da diese einen Referral-Code besitzen. Klickt ihr auf diesen, erhaltet ihr so bspw. einen Rabatt von fünf Prozent auf euren Einkauf innerhalb des beworbenen Portals. Die Streamer erhalten als Gegenzug eine Beteiligung an euren Umsätzen auf der Seite.

Bislang bewegten sich diese Portale auf Twitch in einer Grauzone, da der Vorgang in den Regelungen nicht genau definiert war. Ab sofort sind diese Form von Angeboten seitens Twitch untersagt, was einige Streamer nicht begeistern dürfte. Somit darf mit so einem Portal weder geworben noch interagiert werden als Sponsor.

In einer Erklärung zu dem Sachverhalt äußerte sich die Plattform Twitch: „Es gibt ein erneutes Interesse an CSGO-Glücksspielen im Allgemeinen, daher haben wir unseren FAQ eine klarstellende Sprache hinzugefügt, um klarzustellen, dass Werbung/Sponsoring in unserem Dienst nicht erlaubt ist.“

Der YouTuber HOUNGOUNGAGNE griff diese Glücksspielproblematik bereits im Vorfeld auf. Insbesondere die Suchtgefahr hinter der Spielhallenmechanik ist hier ein zentrales Thema. Solltet ihr kein Englisch verstehen können, ermöglicht euch YouTube, Untertitel einzublenden, die übersetzt werden. Erst nach Veröffentlichung und dem bekannt werden des Videos, passte Twitch seine Regelungen hinsichtlich der CS:GO-Casinos umfänglich an.

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14 Kommentare Added

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  1. Goburd 98025 XP Posting Machine Level 4 | 05.08.2023 - 09:50 Uhr

    Gut, dass endlich was dagegen getan wird.

    Ein weiterer wichtiger Schritt gegen die Suchtbekämpfung.

    Ich bin froh, wenn Lootboxen auch in Deutschland verboten werden.

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  2. Robilein 959005 XP Xboxdynasty All Star Onyx | 05.08.2023 - 10:06 Uhr

    Sehr guter Zug. Es wird mit der Spielebranche sowieso unglaublich viel Geld generiert. Wenn dann große YouTuber merkwürdigerweise genau im Stream einen seltenen oder epischen Skin bekommen fördert das nur die Sucht.

    Finde es gut so.

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    • Dantohr 680 XP Neuling | 05.08.2023 - 20:27 Uhr

      Das selbe wie jetzt?! Er öffnet massenweise Kisten im Spiel. Das ist kein gambling.

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      • M82589933 12065 XP Sandkastenhüpfer Level 1 | 05.08.2023 - 22:07 Uhr

        Na klar, ist Glücksspiel und deswegen auch jetzt auf Twitch verboten.

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        • Waaagh 2060 XP Beginner Level 1 | 06.08.2023 - 13:16 Uhr

          Das hast du missverstanden. Er wird weiter Kisten öffnen können, allerdings darf er seinen Sponsor dabei nicht mehr präsentieren.

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  3. DAXJO 20325 XP Nasenbohrer Level 1 | 05.08.2023 - 12:56 Uhr

    War lange überfällig. Ich finde Glücksspiel ist viel zu verharmlost worden in den letzten Jahren.

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  4. -tails- 5710 XP Beginner Level 3 | 05.08.2023 - 14:16 Uhr

    Ich bin ganz grundsätzlich der Meinung, dass man Menschen nicht vor allem schützen kann – gerade bei Volljährigen ist einfach auch eine gewisse Selbstverantwortung dabei.

    Allerdings ist natürlich bekannt, wie über die Jahre vermehrt das Wissen über die menschliche Psyche und die Vorgänge im Belohnungszentrum des Gehirns eingesetzt wurde, um Logik & Verstand zu unterwandern und die potentiellen Kunden zu manipulieren – gerade in Bereichen wie Spieleentwicklung, Social Media und Ähnlichem.

    Daher ist es wohl auch nicht verwunderlich, dass sich „ganz zufällig“ Gaming und Glücksspiel so angenähert haben, dass es „praktische“ Überschneidungen bei den Geschäftszweigen gibt.

    Wenn man sieht, in welche Richtung sich die Spielebranche in den letzten 10 bis 15 Jahren entwickelt hat, mit all ihren überhand-nehmenden Season Passes, unzähligen Skins, undurchschaubaren Lootbox-Systemen, absurden Tänzen und unnötigen Sprays, frage ich mich, ob das die Gamer wirklich von sich aus wollen würden, oder ob man es halt so hinnimmt, weil „sich die Entwicklung ja sowieso nicht aufhalten lässt“, wie man recht oft hört.

    Wenn es um Glücksspiel direkt geht, sind sich, glaube ich, die meisten Leute einig, dass es außer den Betreibern selbst und den Influencern, die dafür Werbung machen, niemandem etwas bringt.

    Die generelle Entwicklung der Games-Branche, bei der es ja durchaus Parallelen in Bezug auf Manipulation und abhängig-machende Faktoren gibt, wird aber in meinen Augen weit weniger kritisch betrachtet, sondern achselzuckend hingenommen, obwohl es fraglich ist, ob diese Entwicklung für den Kunden zum Vorteil ist.

    Man hätte wohl als Konsument schon eine Macht, aber: Die Sucht – man kauft es ja eh 😉

    Letztendlich schließt sich hier der Kreis in soweit, dass man Menschen nicht unbegrenzt vor sich selbst schützen kann, und gibt den Unternehmen zumindest in finanzieller Hinsicht recht, diese „Psycho-Tricks“ einzusetzen, denn sie funktionieren ja!

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  5. Hey Iceman 672145 XP Xboxdynasty MVP Onyx | 05.08.2023 - 17:10 Uhr

    Sehr gut, Glücksspiel kann sehr schnell süchtig machen und sollte bei spielen nicht beworben werden.

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  6. TheMarslMcFly 188375 XP Battle Rifle God | 06.08.2023 - 00:29 Uhr

    Absolut richtig. Das CS:GO Skin Gambling wird von niemandem reguliert, ich will gar nicht wissen wie viele Kinder da mitmachen. So wird dann natürlich auch gleich die Saat für die spätere „richtige“ Spielsucht gesäht

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  7. Takrag 107060 XP Hardcore User | 06.08.2023 - 16:31 Uhr

    Richtiger Schritt. Sollten es aber eigentlich komplett verbieten.

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    • Chris0071234 19990 XP Sandkastenhüpfer Level 4 | 07.08.2023 - 16:41 Uhr

      Wär ich auch dafür, ist aber immerhin ein erster Schritt, wenn auch nur ein kleiner 🙂

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