Ubisoft: Wenige Anstrengungen gegen Diskriminierungen

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Image: Ubisoft

Eine frühere Mitarbeiterin von Ubisoft sagt, dass weiterhin nur wenig gegen Belästigungen im Unternehmen getan wird.

Die ehemalige Ubisoft Mitarbeiterin Valerie (Name geändert) hatte 2018 ihren Einstieg in das Unternehmen in Montreal, wurde gleich zu Anfang nach eigenen Angaben sexuell belästigt und war Opfer rassistischer Äußerungen. Sie meldete die Vorfälle, sagt aber, dass nichts unternommen wurde. Und obwohl Ubisoft gerade mitten in den Ermittlungen wegen der Übergriffe im Focus stand, wurde sie wiederholt zum Opfer Fehlverhaltens von Vorgesetzten.

Doch nachdem sie ihre Beschwerden über verschiedene Meldesysteme eingereicht und ein halbes Dutzend Gespräche mit Vorgesetzten und Personalleitern geführt hatte, erhielt Valerie nie eine Lösung für ihren Fall. Anfang 2021 kündigte sie ihren Job.

„Ich wünschte, ich hätte meine Reise bei Ubisoft fortsetzen können, aber ich war wirklich betroffen von all den Belästigungen, der Diskriminierung und der Giftigkeit, denen ich begegnet bin, und wie damit umgegangen wurde“, sagte sie in einem Interview mit Kotaku. „Ich hoffe wirklich, dass die Situation für Ubisoft besser wird, aber so weit sind sie noch nicht.“

Valeries Geschichte stellt Ubisofts erklärtes Engagement in Frage, die eigene Arbeitsplatzkultur zu überarbeiten. Trotz der Trennung von einigen der öffentlich Beschuldigten, der Einstellung eines neuen Leiters für Vielfalt und Integration und eines Chief Workplace Officers sowie der Beauftragung einer externen Firma, Relais Expert Conseil, mit der Prüfung von Mitarbeiterbeschwerden, berichten einige derzeitige und ehemalige Mitarbeiter gegenüber Kotaku, dass sich der Beschwerdeprozess des Unternehmens immer noch völlig nutzlos anfühlt.

Die Gruppe ABetterUbisoft teilte Kotaku die Aussagen von acht aktuellen und einem ehemaligen Mitarbeiter aus verschiedenen Niederlassungen mit, die sagen, dass Ubisoft trotz der versprochenen Änderungen ihre Beschwerden und Forderungen nach mehr Verantwortung weiterhin ignoriert.

„Ich habe über die Idoko-Plattform eine Zeugenaussage gemacht, die sich direkt auf einen Fall bezog, den ein Kollege bereits gemeldet hatte, und habe nie eine Antwort erhalten, keine weiteren Fragen, nichts“, schrieb einer. Idoko ist eine der anonymen Meldeplattformen, zu denen Arbeitnehmer jetzt Zugang haben.

„Ich wurde wegen meiner ethnischen Zugehörigkeit fetischisiert“, schrieb ein anderer. „Sie kamen nicht nur zu spät zum Termin, sie haben meinen Fall auch nicht richtig weiterverfolgt.“

Andere berichteten von diskriminierender Entlohnung, von Beförderungen von Missbrauchstätern und von der Verpflichtung zur Geheimhaltung ihrer Beschwerden.

Valerie berichtet, dass mehr als ein Jahr, nachdem sie ihre Belästigung und Diskriminierung zum ersten Mal bei Relais Expert Conseil angezeigt hat, dass sie keine Nachricht über das Ergebnis einer Untersuchung oder eine Erklärung darüber erhalten hat, warum Ubisoft in ihrem Fall Maßnahmen ergriffen oder nicht ergriffen hat.

In ihrer Kündigungs-Email an Ubisoft CEO Yves Guillemot und drei weitere Mitarbeiter des Unternehmens schilderte sie die Belästigungen und Diskriminierungen, denen sie ausgesetzt war, sowie ihre Frustration und Enttäuschung über Ubisofts Untätigkeit.

Guillemot antwortete nicht, aber Lidwine Vernet Sauer, die neu ernannte Leiterin der Abteilung Arbeitsplatzkultur, schrieb, dass sie Valeries Akte wieder öffnen und die Angelegenheit an Raashi Sikka, die kürzlich ernannte Vizepräsidentin für globale Vielfalt und Integration, weiterleiten würde. Es folgten mehrere Gespräche, darunter eines sowohl mit Sauer als auch mit Sikka, sagte Valerie, aber letztendlich kam nichts dabei heraus.

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22 Kommentare Added

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  1. DrDrDevil 254140 XP Xboxdynasty Veteran Silber | 10.11.2021 - 09:49 Uhr

    So etwas wird es leider immer geben, egal wie hart man gegen vorgeht.. trotzdem eine Frechheit das niemand was macht bzw gemacht hat

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